WeltRaum Frauenberg – Die Fuldaer Wirtschaft als wichtiger Partner. – Fotos: Antonius
Der Hoch oben Gottesdienst im Rahmen der Kooperation Frauenberg – Franziskaner & Antonius wurde am heutigen Dienstag gemeinsam mit der IHK Fulda und dem Unternehmernetzwerk Perspektiva gefeiert. Dabei ging es vor allem um das Thema Ausbildung und den Frauenberg als besonderen Ort für dieses Thema.
Zelebrant des Gottesdienstes war Pfarrer Stefan Buss, die musikalische Gestaltung übernahm Julia Gehrke.
„WeltRaum Frauenberg“ – Frauenberg als Ort des Friedens
Buss, der den heutigen Gottesdienst zelebrierte, wies auf die besondere Rolle des Frauenbergs und das neue Projekt „WeltRaum Frauenberg“ hin, dass kürzlich vorgestellt wurde. „Die internationale WG, die am Frauenberg entsteht, soll ein Ort des Friedens werden und zeigen, dass Menschen trotz unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Sprache zusammenfinden können. Hier erwächst ein Positivbeispiel für ein friedvolles und menschliches Zusammenleben.“
Dabei betonte er, dass die Stadtpfarrei weiterhin das Wirken der Franziskaner unterstützt und er dankbar sei, über die Kooperation mit antonius als wichtige Stiftung, die das soziale Leben in der Stadt stärkt, woran man auch in Zukunft weiter zusammen arbeiten möchte.
Internationale WG, die Austausch fördert und Fachkräftemangel lindert
Vielfalt, interkultureller Austausch und Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Das ist die Basis des Projekts „WeltRaum Frauenberg“, dass durch das international verzweigte Netzwerk des Franziskanerordens und den Orden „Dienerinnen der Armen“ unterstützt wird.
Die internationale WG soll jungen Menschen aus aller Welt ein stabiles Fundament für eine berufliche Zukunft in Deutschland bieten und dabei helfen, den Fachkräftemangel in der Region zu mildern. Gleichzeitig will die WG ein Beleg dafür sein, dass es sich lohnt, die Kooperation zwischen den Franziskanern und antonius auf dem Frauenberg fortzusetzen und in eine langfristig gesicherte Zukunft zu führen. Die Bezeichnung „WeltRaum“ weist zum einen auf den weltumspannenden Charakter des Vorhabens hin, aber auch auf seinen Anspruch, den beteiligten jungen Menschen einen Raum zur Entfaltung und Gestaltung ihres persönlichen und beruflichen Lebensweges zu bieten.Auf dem Frauenberg finden sie nicht nur für ein oder zwei Jahre eine Unterkunft, sondern echte Aufnahme. Entscheidend sei, die jungen Leute nicht nur als willkommene Arbeitskräfte zu sehen, sondern sie umfassend und vertrauensvoll aufzunehmen, ihnen Orientierung und Halt zu geben, bis sie mehr und mehr bereit und in der Lage sind, ihr Leben in ihrer neuen Heimat eigenverantwortlich und selbständig zu gestalten. Ohne diese Begleitung, ohne ein soziales Netz und einen seelischen Rahmen wird ihre Integration in unsere Gesellschaft und den Arbeitsmarkt nicht gelingen. Dies sei die Lehre aus vielen gescheiterten Bemühungen in ganz Deutschland, ausländische Arbeitskräfte dauerhaft heimisch werden zu lassen.
Dass die Idee Früchte trägt wird deutlich, wenn man auf erste Erfolgsgeschichten blickt. Fünf indische Jugendliche konnten im Jahr 2023 von einem Freiwilligendienst in Ausbildung übenommen werden. In 2024 werden acht Jugendliche aus Indien, Algerien und Brasilien in die internationale WG einziehen.
Der Frauenberg als Partner der Fuldaer Wirtschaft
Wie wichtig das Thema Ausbildung und eine gute Willkommenskultur für Menschen aus vielen Teilen der Welt ist, betonte auch der IHK Präsident Christian Gebhardt in seinen Abschlussworten am Ende des Gottesdienstes und ging dabei auch auf die die wertvolle Zusammenarbeit von Frauenberg und Fuldaer Wirtschaft ein: “ Ein Gottesdienst für Alle, insbesondere diejenigen, die sich in Ausbildung befinden und eine Initiative für den WeltRaum Frauenberg, die internationale Wohngemeinschaft für junge Menschen.Vielfalt, interkultureller Austausch und Zusammenarbeit bilden die Grundlage für eine starke, zukunftsorientierte und inklusive Gesellschaft. Hier knüpft das Projekt WeltRaum Frauenberg an mit dem Ziel, eine internationale Wohngemeinschaft im Kloster Frauenberg zu etablieren. Dabei ist der WeltRaum Frauenberg nicht nur ein Ort des Ankommens und Wohnens, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Wachstums.In der Tradition der Franziskaner und mit deren Unterstützung sollen Menschen aus verschiedenen Ländern der Welt in Fulda eine Ausbildung erhalten. Die Idee dahinter: Der interkulturelle Austausch schafft nicht nur persönliche Lebensperspektiven, sondern sichert auch die Zukunft unserer Region und somit den Wirtschaftsstandort Fulda.“
Das Projekt „WeltRaum Frauenberg“ soll sowohl für die Jugendlichen, als auch für die Fuldaer Bürger- und Unternehmerschaft ein Gewinn sein: Einerseits führt die internationale WG junge Menschen nach Fulda und eröffnet ihnen eine neue Lebensperspektive. Andererseits bereichert ihr kultureller Erfahrungsschatz nicht nur unsere Gesellschaft, sondern sie helfen darüber hinaus, den Fachkräftemangel in verschiedenen Berufsfeldern zu mildern. Denn am Ende des Freiwillogendienstes (antonius Jahr) steht es den Jugendlichen frei, ob sie eine Ausbildung im Bereich der Pflegeberufe bei antonius oder bei jeder anderen Stelle auf dem Fuldaer Ausbildungsmarkt beginnen.
Auch für den Fortbestand der Kooperation von Franziskanern und antonius hat das Projekt eine große Bedeutung. Im Klostergarten, der Schneiderei und im Café Flora arbeiten mittlerweile über 100 Menschen mit und ohne Behinderung und man wünscht sich eine Fortführung dieser Kooperation über das Jahr 2027 hinaus. Dafür müssen aber einige Hürden genommen werden, denn die Franziskaner sehen sich nicht in der Lage, über dieses Datum hinaus die Baulast für das Kloster zu tragen. In ihren Bemühungen den wertvollen Ort des Frauenbergs in die Zukunft zu tragen, setzen die Franziskaner und antonius auf die Zusammenarbeit mit bewährten Akteuren der Region: dazu gehören die Hochschule, die Stadt, der Landkreis, das Bistums, die Fuldaer Bürgerschaft, die Freunde des Frauenbergs, die Industrie- und Handelskammer und Perspektiva.“
„Für einen lebendigen Frauenberg mit jungen Menschen, die die Zukunft sichern. Wirtschaft fängt mit WIR an. Hierfür bitte ich um Gottes Segen. Amen.“, beendete Gebhardt seine Rede.
Textquelle: OSTHESSEN|News
Fotos: Antonius