Unternehmernetzwerk Perspektiva gewinnt 3. Platz beim Hessischen Sozialpreis

Jugendlichen mit schlechten Startchancen eine gute berufliche Perspektive eröffnen: Für dieses Engagement erhielt das Fuldaer Unternehmernetzwerk Perspektiva jetzt den dritten Platz beim hessischen Sozialpreis. Die Auszeichnung würdigt Projekte, die sich auf innovative oder herausragende Weise für ein soziales Thema einsetzen.

Dass sich in der Region Fulda mehr als 100 Unternehmen zusammengeschlossen haben, um benachteiligten Jugendlichen eine Brücke in den Arbeitsmarkt zu errichten, das ist bundesweit einmalig. Für seinen besonderen Weg erhält das Unternehmernetzwerk Perspektiva immer wieder Aufmerksamkeit und Auszeichnungen von Fachgremien – wie jetzt durch die Jury des hessischen Sozialpreises. Diese hat Perspektiva unter 70 Bewerbern mit Platz drei und einem Preisgeld von 6.000 Euro ausgezeichnet. Davon möchte das Team ein verwittertes Foliengewächshaus am Theresienhof wieder für gartenpraktische Tätigkeiten nutzbar machen – ein Wunsch, der von den Jugendlichen selbst kam.

„Bei der Laudatio während der Preisverleihung des hessischen Sozialpreises in Wiesbaden erhielten wir viel Lob dafür, dass wir die Unternehmerinnen und Unternehmer der Region zusammenbringen und die Betriebe mit so viel Herzblut gemeinsam ihren Weg eines sozialen Miteinanders gehen“, berichtet Perspektiva-Geschäftsführerin Silke Gabrowitsch. „Die Laudatoren betonten zudem den lang anhaltenden Erfolg unseres Vorhabens, denn mittlerweile sind wir seit 24 Jahren aktiv und haben bereits mehr als 600 junge Menschen begleitet und vermittelt.“

Integration und Vielfalt auf dem Arbeitsmarkt

In diesem Jahr steht der hessische Sozialpreis unter dem Motto „Wir sind bunt – Projekte für Vielfalt im Zusammenleben“ und setzt sich damit explizit gegen Populismus und Ausgrenzung und für die Förderung von Toleranz, Verständnis und Respekt ein. „Das passt gut zu uns, denn Perspektiva ermöglicht Menschen eine gesellschaftliche Teilhabe, die es aus eigener Kraft nicht in Arbeit oder Ausbildung schaffen würden – darunter Jugendliche mit Lernschwierigkeiten, Behinderungen oder anderen Hemmnissen“, beschreibt es Jan Martin Schwarz, ebenfalls Geschäftsführer von Perspektiva. „Dafür arbeiten wir gezielt daran, individuelle wie strukturelle Vorurteile gegenüber benachteiligten Jugendlichen abzubauen und setzen auf vielfältige Berufswege, zum Beispiel theoriereduzierte Ausbildungen oder die Vermittlung in Helfertätigkeiten.“ Das Berufswegekonzept wird in enger Kooperation mit der Arbeitsschule Startbahn von antonius realisiert.

Der hessische Sozialpreis ist eine Auszeichnung der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen. Das Preisgeld von insgesamt 30.000 Euro stiftet das Unternehmen Lotto Hessen als Kooperationspartner. Schirmherr des Preises ist der Hessische Minister für Soziales und Integration, Kai Klose. Das Preisträger-Video ist auf der Website von Perspektiva zu finden.

Textquelle: Christine Reith
Fotografien: Angelika Stehle